Kurzbeschreibung

Reihe: Medizinrecht in Forschung und Praxis. Band: 81

Konsens statt Konfrontation - ein Plädoyer für Mediation im Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen steht im Spannungsfeld divergierender Interessen: medizinischer Ethos, juristische Regelwerke und ökonomischer Druck treffen aufeinander - und führen zwangsläufig zu Konflikten. Dennis Hampe richtet in seinem Buch Mediation im Medizinrecht den Blick auf einen bislang kaum systematisch erschlossenen Lösungsansatz: die außergerichtliche Streitbeilegung durch Mediation.

Statt langwieriger und oft unbefriedigender Rechtsverfahren - etwa bei Behandlungsfehlern, innerbetrieblichen Spannungen oder Auseinandersetzungen zwischen Leistungserbringern - eröffnet die Mediation ein Verfahren, das auf Dialog, Freiwilligkeit und kreativer Lösungsfindung basiert. Hampe zeigt, wie dieses strukturierte Verfahren nicht nur juristisch tragfähig, sondern auch beziehungsorientiert und nachhaltig sein kann.

Die Studie verbindet methodische Schärfe mit unmittelbarem Praxisbezug. Sie analysiert Voraussetzungen, Anwendungsgrenzen und Chancen der Mediation im medizinrechtlichen Rahmen.

Im Fokus stehen u. a. Konflikte
- infolge ärztlicher Kunstfehler oder Aufklärungsdefizite,
- im innerklinischen Bereich zwischen Professionen oder Hierarchien,
- innerhalb ärztlicher Selbstverwaltungskörper wie Kammern oder Kassenärztlichen Vereinigungen,
- sowie in regulatorischen oder wirtschaftlichen Spannungsfeldern der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie.

Ursprünglich als Masterarbeit an der FernUniversität in Hagen verfasst, überzeugt die Arbeit durch einen klaren Aufbau und eine sorgfältige Einbettung des Themas in rechtliche und mediative Grundlagen. Der Autor greift dabei nicht nur auf rechtswissenschaftliche Literatur zurück, sondern integriert eigene Erfahrungen aus der pharmazeutischen Industrie und der Mediation.

Mit Mediation im Medizinrecht legt Dennis Hampe ein fundiertes Plädoyer für eine neue Streitkultur im Gesundheitswesen vor - eine Kultur, die statt Konfrontation auf Augenhöhe, Struktur und Verständigung setzt. Die Publikation richtet sich an Juristinnen und Juristen im Gesundheitsbereich, Mediatorinnen und Mediatoren, Entscheidungsträger in medizinischen Einrichtungen sowie an alle, die an innovativen Formen der Konfliktlösung interessiert sind.